Duales Studium: Vorteile und Nachteile
Du bist Dir noch unsicher, ob entweder ein Vollzeitstudium oder ein duales Studium besser zu Dir passt? Um Dir ein wenig bei Deiner Orientierung zu helfen, stellen wir Dir in diesem Artikel die wesentlichen Vorteile und Nachteile eines dualen Studiums im Kurzüberblick vor.
Du solltest allerdings auch im Hinterkopf haben, dass man bei einem dualen Studium nicht immer eine Ausbildung mit einem Studium verknüpft. Bei einem praxisintegrierten dualen Studium absolviert man beispielsweise keine Ausbildung, sondern verbringt lediglich Praxisphasen in einem Partnerunternehmen. Die unterschiedlichen dualen Studienmodelle können wiederrum eigene Vorteile und Nacheile mit sich bringen.
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Die Vorteile eines dualen Studiums:
- Hoher Praxisbezug
Ein duales Studium verknüpft die wissenschaftlichen Inhalte einer Hochschule mit der Berufspraxis. Wenn Du dual studierst, arbeitest Du neben Deinem Studium bei einem festen Partnerunternehmen. Dabei gibt es ganz unterschiedliche Zeitmodelle. Beispielsweise können sich Studium und Praxisphasen im Unternehmen abwechseln (Blockunterricht) oder Du Theorie und Praxis laufen parallel ab.
In Deinen Praxisphasen durchläufst Du i.d.R. unterschiedliche Abteilungen in einem Unternehmen. Dabei kannst Du das Wissen, das Du Dir in der Hochschule angeeignet hast, direkt im Berufskontext anwenden und vertiefen.
Oftmals kannst Du Dich auch gegen ein festes und für mehrere Partnerunternehmen im dualen Studium entscheiden. Wenn Du gerne einen Einblick in unterschiedliche Unternehmen erhalten möchtest, kannst Du Dich für jede Praxisphase bei einem anderen Unternehmen bewerben. Dies hat jedoch den Nachteil, dass Du neben Deinem Studium viel Zeit für das Schreiben von Bewerbungsunterlagen oder Vorstellungsgespräche einplanen musst.
- Bereits Geld verdienen neben dem Studium
„Der duale Student hat ordentlich Cash!“ Das stimmt nicht immer, aber viele Unternehmen zahlen Studenten, neben der Übernahme der Studiengebühren, ein kleines Gehalt aus. Je nach Arbeitgeber können das 400 bis 1.000€ sein. Du wirst dabei auch in der Zeit bezahlt, in der Du in der Uni sitzt und lernst. Oftmals musst Du Dich dann allerdings für ein paar Jahre dem Unternehmen gegenüber verpflichten, d.h. dort beispielsweise für mind. 1 Jahr nach Deinem Studienabschluss arbeiten.
Allerdings kannst Du auch neben einem Vollzeitstudium jobben gehen und erstes Geld verdienen.
- Gute Übernahmechancen
Durch ein duales Studium hast Du bereits einen ersten Fuß im Berufsleben. Du kannst nicht nur spannende Einblicke in ein Unternehmen erlangen, Dir ein kleines Netzwerk aufbauen, sondern Deinen Arbeitgeber auch von Dir und Deiner Arbeitsweise überzeugen. Die Übernahmechancen nach einem dualen Studium sind oft sehr gut, da Du bereits alle Abteilungen des Unternehmens kennengelernt hast und perfekt eingearbeitet bist. Darüber hinaus schätzen andere Arbeitgeber an Dir, dass Du anhand eines dualen Studium Durchhaltevermögen gezeigt hast.
- Erste Berufserfahrungen sammeln
Wenn Du ein Vollzeitstudium abgeschlossen hast und Dich auf ausgeschriebene Stellen bewirbst, merkst Du, dass der Berufseinstieg schwerer sein kann, als zunächst gedacht. Die meisten Unternehmen suchen zwar Berufseinsteiger, allerdings sollten diese idealerweise schon Berufserfahrungen vorzuweisen haben. Gegenüber dualen Studenten hast Du dann einen enormen Nachteil. (3 Jahre weniger Berufserfahrung, obwohl man als dualer Student lediglich 1,5 Jahre effektiv gearbeitet hat)
- Du sparst Zeit
Studium, Berufserfahrungen und oftmals parallel noch ein absolvierter Ausbildungsabschluss innerhalb von 3 Jahren – dieses Programm erspart Dir im Vergleich zu vielen anderen Studenten eine Menge Zeit. Viele absolvieren zunächst eine Ausbildung, bevor sie in ein Studium starten, sie brauchen also doppelt so lange wie Du!
- Du entwickelst Dich persönlich weiter
Insbesondere durch die Praxisphasen in einem Partnerunternehmen entwickelst Du Dich persönlich enorm weiter. Dies betrifft sowohl Deine fachlichen Kenntnisse, als auch Deine Softskills beispielsweise durch den Umgang mit Kollegen oder Kunden.
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Die Nachteile eines dualen Studiums:
- Keine Semesterferien
Dein Semester ist vorbei – also erstmal ein paar Wochen am See mit Deinen Freunden chillen und lediglich ein paar Stunden unter der Woche arbeiten gehen. Dieses Vergnügen hast Du in einem dualen Studium leider nicht. Sobald Deine Studienphase vorbei ist, startest Du in Deine Praxisphase. Wenn Du Glück hast, hast Du auch mal an 2-3 Tagen zwischen den Phasen frei. Deine Ferienzeit variiert natürlich je nach dualem Studienmodell.
- Gleich viel Stoff und weniger Zeit
Bei einem dualen Studium musst Du in der Regel genauso viel lernen, wie in einem Vollzeitstudium. Allerdings ist oft Dein Stunden- und Klausurplan sehr kompakt organisiert, damit Du rechtzeitig in Deine Praxisphase starten kannst. Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, dass Du damit rechnen musst, 5-7 Klausur innerhalb von 3 Wochen zu schreiben. Allerdings ist dies auch oft bei einem Vollzeitstudium der Fall. Jedoch kannst Du hier Klausuren beliebig schieben.
- Gegebenenfalls bindest Du Dich an ein Unternehmen
Wie bereits angesprochen, kannst Du schon während Deinem dualen Studium ordentlich Kohle verdienen. Allerdings bist Du oftmals an das Partnerunternehmen gebunden. Macht Dir Dein Studium keinen Spaß und Du brichst ab, kann das sogar finanzielle Konsequenzen in Form von Rückzahlungen an das Unternehmen zur Folge haben. Solche Regelungen werden in i.d.R. in Deinem Arbeitsvertrag bzw. Ausbildungsvertrag mit dem Partnerunternehmen geregelt.
- Eventuell eine Doppelbelastung
Wenn Du Dich für ein ausbildungsintegriertes duales Studium entscheidest, musst Du innerhalb von 3 Jahren sowohl eine Ausbildung, als auch ein Studium abschließen. Der Ablauf des dualen Studiums ist dann noch kompakter und stressiger! Mache Dir also vor Studienbeginn darüber Gedanken, ob Du diese Doppelbelastung auf Dich nehmen willst.
Ich habe mich damals ganz bewusst für ein praxisintegriertes duales Studium an einer Fachhochschule und gegen ein Vollzeitstudium an einer Universität entschieden. In meinem kleinen Erfahrungsbericht berichte ich Dir, wie mir persönlich das duale Studium gefallen hat.