So überzeugst Du mit Deinen Schwächen im Vorstellungsgespräch!
Der Klassiker: Du sitzt im Vorstellungsgespräch und wirst nach Deinen Schwächen befragt. Was sollst Du bloß antworten?
Als Berufseinsteiger haben wir schon im Vorfeld vor dieser schwierigen Fragestellung Angst, wir sind verunsichert und wissen nicht, wie wir am besten darauf antworten sollen.
Aber keine Sorge, wir können uns vor einem Vorstellungsgespräch super auf diese Frage vorbereiten.
In diesem Artikel stelle ich Dir eine Strategie vor, mit der Du Deine vermeintlichen „Schwächen“ perfekt darstellen kannst. Wir nennen diese Strategie den „Stärken-Schwächen-Loop“. Mehr dazu gleich.
Warum sind Schwächen überhaupt wichtig?
Die Antwort im Vorstellungsgespräch: „Ich habe keine Schwächen!“ ist ein absolutes No-Go! Jeder Mensch hat Schwächen – auch Du! Es ist ebenfalls kein gutes Zeichen, wenn Dir keine Schwäche einfällt.
Du wirkst in einem Vorstellungsgespräch authentischer, wenn Du Deine eigenen Schwächen benennen kannst. Ansonsten wirkst Du schnell überheblich und selbstüberschätzt.
Wenn Du zudem ganz genau weißt, wo Deine Stärken und vor allem auch Schwächen liegen, weißt Du, auf welche Stellen Du Dich bewirbst und auf welche nicht. Wenn Du ein Problem damit hast auf Menschen zuzugehen, dann wirst Du Dich vermutlich nicht für eine Stelle im Vertriebsaußendienst bewerben.
Wie kannst Du Deine Schwächen analysieren?
Die Analyse unserer Stärken ist schon gar nicht so einfach, aber die eigenen Schwächen benennen … schon eine große Herausforderung auf Anhieb.
Mein Tipp: Beschäftige Dich zunächst intensiv mit der Analyse Deiner eigenen Persönlichkeit und der Analyse Deiner Stärken.
Von Deinen Stärken kannst Du immer auch Schwächen ableiten. Es kann Dir hier helfen, wenn Du eine andere Sichtweise einnimmst. Wie wirkst Du auf andere Menschen? Wie wirken Deine Stärken in der Wahrnehmung anderer?
Um Dir ein paar Beispiele für Schwächen zu nennen:
- Stärke: Sehr selbstbewusstes Auftreten Schwäche: Ich wirke auf manche Leute überheblich und arrogant
- Stärke: Ich bin total flexibel und spontan Schwäche: Ich lege nicht so viel Wert auf feste Ordnung und Struktur. Meine Freunde oder Kollegen finden meine Arbeitsweise teilweise chaotisch.
- Stärke: Ich bin ein sehr praxisorientierter Mensch Schwäche: Wenn Themen in der Schule oder Universität sehr theoretisch betrachtet werden, schalte ich schnell ab und verliere die Konzentration.
Ich denke Du siehst, worauf es hinausläuft.
Die eigenen Schwächen positiv darstellen
Überlege Dir im Anschluss, welchen Nutzen Du aus Deinen Erkenntnissen ziehen kannst. Deine sogenannten „Schwächen“, sind immer in anderen Lebensbereichen Stärken, die Dich gegenüber anderen besonders auszeichnen. Wenn Du beispielsweise von Deinen Eltern als ziemlich unordentlich beschrieben wirst, ist das dann eine Deiner „Schwächen“? Vielleicht schätzt man im beruflichen Umfeld, dass Du deutlich flexibler bist als andere und neue, kreative Lösungen für Probleme findest, wo sich andere noch an Ordnung und Strukturen halten.
Du merkst also, dass wir wieder den Bogen von den Schwächen zur Stärke ziehen.
In einem Vorstellungsgespräch nennen wir also nicht nur eine Schwäche, sondern wir verbinden Sie immer wieder mit einer Stärke.
Dieses Vorgehen können wir insbesondere bei guten Vertrieblern beobachten. Jede Schwäche eines Produktes oder jeder Nachteil gegenüber der Konkurrenz kann auch als Vorteil beschrieben werden.
„Dadurch, dass wir X (Schwäche des Produktes) nicht haben, ist es uns möglich Y (Stärke) anzubieten.“
Versuche die Präsentation Deine eigenen Stärken und Schwächen in einem Vorstellungsgespräch auch mit einem Nutzen für das Unternehmen zu verbinden. Verkaufe Dich selbst so wie Du bist als passenden Mitarbeiter für das Unternehmen.
Folgende Fragen kannst Du Dir stellen:
- Was erwartet das Unternehmen von einem zukünftigen Mitarbeiter?
- Wie kann ich dem Unternehmen auf lange Sicht weiterhelfen?
- Wieso sollte das Unternehmen ausgerechnet mich einstellen?
- Wie passen meine Charaktereigenschaften zu den Anforderungen des Unternehmens?
Auch als Auszubildender oder dualer Student kannst Du Deinem Arbeitgeber einen Mehrwert basierend auf Deinen Stärken und Deiner Persönlichkeit bieten.
Um Dir ein Beispiel zu nennen:
„Meine Eltern würden mich als ein wenig unordentlich beschreiben (Schwäche). Wo sich andere aber noch an klare Strukturen und Vorgaben halten, bin ich deutlich flexibler und finde kreative Problemlösungen (Stärke). Ich liebe es, um die Ecke zu denken, um gewohnte Abläufe effizienter zu gestalten (Nutzen für das Unternehmen).“
Mache an dieser Stelle ein wenig Brainstorming. Dir fällt mit Sicherheit etwas Passendes ein! 😉
Unser Stärken-Schwächen-Loop
Eine Hilfestellung bietet Dir unser Stärken-Schwächen-Loop. Schnapp Dir einfach ein weißes Blatt Papier und nutze den Loop als kleine Übung. Für Dein Bewerbungsgespräch kannst Du Dich natürlich auf weitere klassische Fragen vorbereiten.
Hier findest Du die 10 wichtigsten Tipps für ein erfolgreiches Vorstellungsgespräch.
Tags: Stärken-Schwächen-Loop, Schwächen analysieren, Vorstellungsgespräch Schwächen, Schwächen Beispiele, Stärken und Schwächen analysieren